Lieber Mitmensch,

da ich ein wenig Zeit habe, wollte ich ein paar Zeilen an Dich richten. Wird wohl wieder eine Menge Text. Aber auch dieses Thema lässt sich nicht kurz fassen. Außerdem ist es nicht schlecht, wenn man sich vom 140-Zeichen-Modus verabschiedet.

Um es vorwegzunehmen: Der folgende Text dreht sich nicht um das, was die Medien oft als Lohngefälle, Lohnspreizung u.ä. bezeichnen, nicht um unterschiedlichen Lohn von Besserverdienern und Geringverdienern. Die Thematik ist eine Täuschung und wäre am Start einer Geldordnung interessanter, weil hohe (Arbeits)Einkommen eine hohe Sparquote, und damit Vermögensbildung, ermöglichen. Heute wird man vermutlich eher vom Blitz getroffen, als dass man durch seine eigene Leistung in den Klub der Multimillionäre oder Milliardäre aufsteigt. Der Schwerpunkt des Briefes liegt auf leistungslosen Einkommen aus Vermögen. Sie sind in der Gegenwart ein Hauptproblem der Gesellschaft. Es ist internationales und kein typisch deutsches Thema.

Vor ein paar Tagen las ich im Internet: »Jobcenter sollen »sozialwidriges Verhalten« sanktionieren«. Die Bundesagentur für Arbeit, eine »öffentliche« Einrichtung, welche nicht in der Lage ist, Millionen Menschen mit angemessen bezahlten Arbeitsplätzen zu versorgen, will gegen »Hartz IV«-Empfänger härter vorgehen, also gegen Menschen, die finanziell schon am Existenzminimum leben. Ich werde auf die menschenunwürdigen Maßnahmen der Jobcenter und deren Umgang mit ihren »Kunden« nicht eingehen [Ein Kunde ist in diesem System normalerweise Arbeitgeber und kein Bittsteller], denn letztlich sind diese Center ebenfalls nur Teil der Illusion »Demokratie« und der dazugehörigen Manipulation durch Propaganda. In Wirklichkeit sind sie Bestandteil eines Unterdrückungsapparates.

Die Wortschöpfung »sozialwidrig«, nichts anderes als gezielte Hetze, hat mich fasziniert. Lieber Mitmensch, lass Dich nicht aufhetzen. Ja, vielleicht trifft es auf den einen oder anderen zu, dass er auf der »faulen Haut« liegt und ohne Arbeit ein Mini-Einkommen aus der Gemeinschaft erhält. Aber bedenke, dass viele dieser Menschen [»Hartz IV«-Empfänger] einer Arbeit nachgehen. Sie werden so mies bezahlt, dass sie von ihrem Lohn nicht leben können und »aufstocken« müssen. Ich nenne das staatlich organisiertes Lohndumping. »Hartz IV« betrifft Millionen. Du bist davor nicht gefeit, ebenfalls in diese Armutsfalle zu geraten. Herr und Frau Jemand, Du kennst sie aus dem letzten Brief Sapere aude!, wollen, wie jedes mal vor Wahlen, von ihrer Unfähigkeit und/oder Unwissenheit ablenken und zeigen, wie toll sie sind. Natürlich auf Kosten der Ärmsten der Gesellschaft, meinen und Deinen Mitmenschen. Die können sich nicht wehren, denn sie haben keine Lobby und ihnen gehören keine Zeitungsverlage und TV-Stationen. Herr und Frau Jemand haben oft eine seltsame Logik. So empfinden sie Schwarzarbeit als strafwürdig, unbezahlte Überstunden sind es, in deren Augen, nicht. Aber dies nur nebenbei.

Ablenkung von Unfähigkeit und Nichtwissen hin oder her. Es gibt da ein immenses Problem, welches Herr und Frau Jemand zu gern absichtlich, ideologisch bedingt, aus Unwissenheit oder Ratlosigkeit verschweigen, über das Du in der Schule und im Studium nichts lernst und über das Medien nicht berichten. Die Schweigsamkeit ist ein Hinweis darauf, dass es dafür im aktuellen Gesellschaftssystem keine Lösung gibt. Ich schreibe über leistungslose Einkommen der anderen Art: Unbegrenzte Maximaleinkommen, ohne eigene Leistung, welche die Gesellschaft krisenanfällig machen, weil sie sich zu Lasten der Mehrheit der Menschen, zusätzlich weiter exponentiell vergrößern können. Systembedingt wird sich der so entstandene Reichtum im Laufe der Zeit bei einer absoluten Minderheit ansammeln.

Warum das so ist, das will ich Dir mit einem vereinfachten Beispiel darlegen. Nehmen wir mal Folgendes an:

Erste Situation: Herr Lehmann, ein Gutverdiener [mit Familie] schafft es, jedes Jahr 30.000 € zu sparen. Er nimmt das Geld und legt es unter die Matratze. Bis er 1 Million € zusammen hat, vergehen gut 33 Jahre. Seine Leistung, sein Geld. Zweite Situation: Herr Lehmann, ein Gutverdiener [mit Familie] schafft es, jedes Jahr 30.000 € zu sparen. Er nimmt das Geld und legt es irgendwo an und bekommt 4% Zinsen pro Jahr. Bis er 1 Million € zusammen hat, vergehen gut 21 Jahre. Der Geldbetrag, den er durch seine persönliche Leistung erspart hat, sind nur 21 x 30.000 = 630.000 €. Herr Lehmann erarbeitete 630.000 €.

Lassen Sie Ihr Geld arbeiten!

Ich denke, Du erkennst einen Unterschied. Woher kommen die fehlenden 370.000 €? Diese Summe entspricht etwa einem zusätzlichen Monatseinkommen [Durchschnitt] von 1.470 € über 21 Jahre. In beiden Fällen hat sich der Gutverdiener völlig korrekt verhalten. Aber in beiden Fällen ist es nicht nützlich für das Gemeinwohl. Warum? Das hängt mit den Funktionen zusammen, die man dem Geld im modernen Geldsystem andichtet. Das ist ein Thema für sich. Im zweiten Fall bekam er 370.000 €, ohne sich dafür bücken zu müssen. Da sich Geld, von sich heraus, nicht vermehren kann, muss irgendwer dafür gearbeitet haben. Der Gutverdiener hat sich, systembegünstigt durch Zins und Zinseszins, die Ergebnisse fremder Arbeit angeeignet. Komischerweise finden Herr und Frau Jemand, die Bundessagentur für Arbeit oder die Jobcenter dies nicht »asozial«, »sozialwidrig« oder »sozialschwach«. Kein Jobcenter verdonnerte Herrn Lehmann zu Bewerbungstraining, Computerkursen oder 1-Euro-Jobs usw., trotzdem er einen Teil seines Einkommens, ohne eigene Leistung, aus der Gemeinschaft bezog. Dank ihnen, Herrn und Frau Jemand, ist dieses Einkommen leistungslos wie »Hartz IV« - sogar legal und ehrenwert, obwohl es für das Gemeinwohl schädlich ist. Du meinst, ich sollte das nicht als so schwerwiegend sehen, weil ja jeder gern Zinsen nimmt? Ich weiß, dass Zinsen für alle Sparer eine herrliche Sache sind und die Freude am Jahresende groß ist, wenn ein entsprechender Betrag gutgeschrieben wird. Dieses Beispiel war kein Angriff auf die vielen kleinen Meier, Lehmann, Schulze. Es diente nur dazu, auf den Mechanismus aufmerksam zu machen.

Lassen Sie Ihr Geld arbeiten!

Wir sind jetzt mitten in der Geschichte. Gestern gab es einen Artikel im Netz: »90 Kinder [unter 14 Jahren] erben 30 Milliarden Euro«. Das heißt unser Gutverdiener, der sich vermutlich zum »Mittelstand« zählt, ist ein kleiner Fisch und bleibt es auch. Nicht zu vergleichen mit »Hartz IV«. Aber ich glaube, Du verstehst, was ich meine. Übrigens fand ich heute noch einen Beitrag im Internet: »Immer mehr Kinder [fast 2 Millionen] leben von »Hartz IV«« und, dass Herr und Frau Jemand das Kindergeld um 2 € erhöhen wollen.

In dem obigen Beispiel zeigte ich, dass es theoretisch möglich ist, ein wenig Glück und Zeit vorausgesetzt, durch die eigene Arbeit [mit und ohne Zins und Zinseszins] eine Million € anzusparen [Welche Kaufkraft die Million nach 20 oder 30 Jahren noch hat, steht auf einem anderen Blatt.]. »Feine Sache. Das könnten ja alle so machen und die, die es nicht tun sind selbst daran schuld, dass sie Schulden haben und Zinsen zahlen.« Und genau dies ist die Illusion, welche in diesem System genährt wird. Wer solche Sprüche ablässt, hat das Geldsystem nicht verstanden. Es muss sich immer jemand verschulden, damit auch nur ein € ensteht. Deshalb ist die Summe aller Guthaben gleich der Summe aller Schulden. Kurz: Mit dem aktuellen Geldsystem ist es nicht möglich, dass alle [öffentliche Hand, Unternehmen und private Haushalte, (Ausland)] sogenannte Nettosparer und Zinsempfänger sind und niemand Kredite nachfragt.

Mit lebenslanger eigener Leistung, wie bei unserem Herrn Lehmann, wird man im Normalfall kein Multimillionär oder Milliardär. [Es mag für den Einzelnen erstrebenswert sein, was in der aktuellen Gesellschaft menschlich verständlich ist, aber für das Gemeinwohl ist es nicht nützlich. Wenn Geld die Funktion eines Tauschmittels inne hat, kann es nicht gleichzeitig Wertaufbewahrungsmittel sein.]

Jeden Tag werden 80% der Menschen, auch Du, von einem Teil ihrer, durch Arbeit erbrachten, Leistungen enteignet. Die wohlhabendsten 20% [Aktionäre, Geld-, Immobilien- und Bodenbesitzer] erhalten diese, in Form von Renten [Geld], auf ihre Girokonten. Die Renten [damit sind keine Altersbezüge gemeint] sind in diesem Fall z.B.: Dividenden, Mieten, Pachten und Zinsen. Realisiert wird der Vorgang durch große unsichtbare Zahlungsströme im täglichen Leben. Jede Ware, die Du kaufst und jede Dienstleistung, die Du in Anspruch nimmst, enthält im Preis einen Kapital- und einen Arbeitsanteil.

Arbeits- und Kapitalanteile

Je nach Produkt oder Art der Dienstleistung sind die Anteile unterschiedlich hoch. Im Kapitalanteil verstecken sich die vorher beschriebenen Renten [Summe aller Kapitalkosten der einzelnen Produktionsschritte Beispiel: vom Pflügen des Ackers bis zum Brot]. Bei Deiner Wohnung kann so ein verzinster Kapitalanteil leicht über 70% der Miete ausmachen. Der Durchschnitt bei Mieten soll bei 50% liegen. Bei einem Bier in der Kneipe bei ca. 30% des Preises.

Jeder, der konsumiert, und das müssen wir alle [egal ob vermögend oder nicht], zahlt beim täglichen Einkauf, für Miete, Urlaub, Auto-, Software- oder Computerkauf und und und diese Rentenanteile. Alle zahlen Zinsen, auch wenn man persönlich nicht verschuldet ist. Deshalb steht für unseren Herrn Lehmann überhaupt nicht fest, ob er tatsächlich Gewinner in diesem System ist. Dazu komme ich gleich.

Verteilung der Vermögen

Laut »Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung« [die »5 Weisen«] waren von 2006 bis 2008 durchschnittlich 38% Renten in den Waren und Dienstleistungen enthalten. Etwa 518 Milliarden €/Jahr. Zum Vergleich: Das Finanzministerium kann heute rund 350 Milliarden/Jahr verteilen [Darin ist ebenfalls ein Rentenanteil enthalten.]. Wer bekam nun diese rund 500 Milliarden. Sie flossen zu 80% [über 400 Milliarden €] an die 20% wohlhabendsten Bürger, die gleichzeitig fast 80% des Nettovermögens Deutschlands besitzen. Dabei muss man anmerken, dass es in diesen 20% ebenfalls gewaltige Unterschiede gibt. Die Hälfte dieser Minderheit ist weder Gewinner noch Verlierer. Für sie sind Rentenanteilsausgaben und -einnahmen ausgeglichen. Nur die »obersten« 10% sind die absoluten Gewinner in diesem Verteilungsspiel. Wobei davon das oberste Prozent ca. 19% des gesamten Nettovermögens besitzt. Die »untere« Hälfte der Bundesbürger verfügt gemeinsam weniger als 1% des Vermögens. So ist das in hierarchischen Gesellschaften.

Zinslasten und -erträge

Ob Herr Lehmann nun zu den 20% gehört hängt davon ab, ob der Zins-/Rentenanteil in seinen jährlichen Ausgaben seinen Sparzins übersteigt oder nicht oder beides ausgewogen ist. Gut ein Drittel seiner Ausgaben fließen in den »Jackpot«. Da er in den Anfangsjahren auch nur geringe Gutschriften erhält, können wir davon ausgehen, dass selbst er nicht zu den 20% gehört, auch wenn er verzinst sparen kann. Wieviel Zinsen/Renten bekommst Du pro Jahr und wie viel Geld gibst Du aus? Du kannst damit relativ einfach ermitteln, wo Du stehst.

Herr und Frau Jemand, die Bundesagentur für Arbeit, die Jobcenter und die sonstigen »öffentlichen« Institutionen der Repräsentanten finden dies scheinbar in Ordnung. Niemand spricht in diesem Zusammenhang von Sozialwidrigkeit. Man erzählt ab und zu etwas von der sich immer weiter öffnenden Schere zwischen arm und reich, von mehr Gerechtigkeit [DIE Gerechtigkeit gibt es nicht.] und meint, dass man das Problem damit lösen kann, wenn man »Reichensteuern«, Vermögenssteuern u.ä. einführt oder erhöht. Nur hat dies nichts mit Gerechtigkeit zu tun und außerdem wird damit das Problem nicht gelöst. Erbschafts- und Vermögenssteuern sind reine Placebos für die, die das Geldsystem und die Wirkung des Zinseszinses nicht verstanden haben. Der ratlosen Politik verschafft es höchstens Zeit, damit man sich zur nächsten Wahl hangeln kann. Das trifft sicherlich auch auf Herrn und Frau Jemand zu. Selbst 99% Steuern [unbeachtet der Sinnhaftigkeit] können diese Entwicklung nicht stoppen, weil man damit das exponentielle Wachstum durch den Zinseszins nicht berücksichtigt. [Zur Erläuterung der Exponentialfunktion gab Dr. Albert Bartlett folgendes Beispiel: Man stelle sich eine Flasche vor, in der sich die Anzahl Bakterien jede Minute verdoppelt. Nach einer Stunde ist die Flasche voll. Zwei Minuten vor der vollen Stunde, die Flasche ist zu 25% gefüllt, merken die Bakterien, dass es eng wird und schicken Kundschafter los, die nach leeren Flaschen suchen sollen. Eine Minute später sind sie wieder da und verkünden, drei weitere Flaschen gefunden zu haben. Damit sei das Wachstumsproblem gelöst. Zwei Minuten nach der vollen Stunde kommt das Chaos, weil alle Flaschen voll sind.] Bei 100% Besteuerung hätte man das Problem theoretisch gelöst. Wäre dies sinnvoll? Wenn man die Entstehung der Rentenanteile von vornherein verhindert, tritt das Problem gar nicht erst auf. Was wäre intelligenter?

Du siehst also:

  1. »Sozialwidrig« bezeichnen die politischen Oligarchen, ihre Denkfabriken und die B-Zeitung Menschen, die ein paar Pimperlinge bekommen und sich eventuell nicht dem menschenunwürdigen System anpassen wollen.
  2. Die Menschen, welche ebenfalls leistungslos, Millionen- oder Milliardenbeträge auf Kosten der Gesellschaft einstreichen, werden so nicht betitelt. Obwohl sie für dieses Einkommen keine Leistungen erbringen, zählen sie zu den »Leistungsträgern«. In den Medien findet man von diesem Widerspruch nichts. Vielleicht weil deren Besitzer und Werbekunden erklären müssten, wie sie selbst zu ihrem Vermögen gekommen sind. Durch eigener Hände Arbeit wahrscheinlich nicht.
  3. Dass 80% der Bürger [Mehrheit] von 20% [Minderheit] jeden Tag systembedingt enteignet werden, verkaufen Herr und Frau Jemand als Demokratie, deren Repräsentanten sie sind.
  4. Selbst, wenn Du Gutverdiener bist, der 30.000 € im Jahr sparen kann, gehörst Du ganz sicher nicht zu den Gewinnern. Du bist einer von vielen Abgezockten. Lass Dich nicht von Herrn und Frau Jemand und von Werbung und Propaganda in den Medien täuschen.
  5. So gern Du den Zins auf Deinem Konto siehst, bedenke immer, dass er gleichzeitig bedeutet, dass jemand anderes für Dich gearbeitet hat. Außerdem hast Du nicht wirklich einen Gewinn, wenn Deine Zinsausgaben höher sind als die Zinseinnahmen. Damit bleibst Du ein mehr oder weniger glücklicher Systemsklave. Mit Sicherheit würdest Du ohne Zinsen besser leben. So sieht es jedenfalls für die Mehrheit der Menschen aus. [Zu den Sklaven fällt mir gerade ein: Das moderne Arbeitsrecht hat seinen Ursprung im Rechtssystem der römischen Sklavenhaltergesellschaft (locatio conductio operarum)].
  6. Wenn das Volk wirklich die Macht hat und »herrscht« und der Wille der Mehrheit entscheidend ist, muss es doch ein reichlich blödes Volk sein, das sich auf so ein System einlässt.

Ich wollte Dir zeigen, dass in unserer Gesellschaft ein verborgener Mechanismus existiert, der dazu führt, dass ein sehr kleiner Teil der Menschen, im Laufe der Zeit, immer wohlhabender und die Mehrheit ärmer wird. Nahezu alle Konflikte der Gegenwart wie Wachstumswahn, Arbeitslosigkeit bei gleichzeitiger »Überproduktion« [Überproduktion ist in der Ökonomie, wenn für erzeugte Produkte keine Nachfrage von zahlungskräftigen Kunden besteht – eine Überproduktion aufgrund von Überfluss, ist damit nicht gemeint.], Obdachlosigkeit trotz leerstehender Gebäude, Hunger trotz ausreichender Nahrungsmittelproduktion, Massentierhaltung, Zerstörung und Raubbau an der Natur, erodierende Böden, Verschmutzung des Wassers, Minilöhne, Minirenten, Teilzeit, Leiharbeit, »Hartz IV«, kaputte Infrastruktur, Immobilienblasen, Finanzblasen, Bankenkrisen, Staatsschuldenkrisen, Inflation, Deflation, Kriege, Vertreibung, Flüchtlinge, … und die Globalisierung sind auf diesen Mechanismus rückführbar. Herr und Frau Jemand wollen Dir alles als einzelne Probleme verkaufen. Dabei sind diese Themen nur Symptome ein und desselben Problems. Alles hängt mit dem Thema Geld/Vermögen/Verteilung, Herrn und Frau Jemand und mit Dir zusammen.

Wenn man sich jetzt noch in Erinnerung ruft, dass das moderne Geld allein durch eine Buchungszeile, einer sogenannten Bilanzverlängerung entsteht, schließt sich der Kreis. Denn wer ist für die Gesetzgebung, auch für das Bilanzrecht, verantwortlich? Herr und Frau Jemand. Wenn es so einfach ist, Geld zu produzieren, warum schafft sich die leistungserbringende Mehrheit nicht ihr eigenes Geld? Sie muss sich doch von niemandem etwas borgen. Warum »rettet« man Banken nicht mit bilanzrechtlichen Mitteln, ohne Steuergelder? In wessen Auftrag leihen sich Herr und Frau Jemand Geld, wenn sie doch selbst die Gesetze im Interesse der Mehrheit gestalten könnten? In Deinem Auftrag? In Deinem Interesse? Wurdest Du jemals dazu befragt? Du bist der Experte für Dein Leben und solltest Verantwortung übernehmen. Die sogenannten Experten von Herrn und Frau Jemand haben noch nicht eine Krise verhindert, geschweige denn vorausgesehen.

Auch wenn ich Ursachen und Verantwortlichkeiten aufzeigte, soll keinem eine persönliche Schuld zugewiesen werden. Nicht Herrn und Frau Jemand und ihren Institutionen, nicht den Wohlhabenden. Sie tun alle das, was sie sich durch ökonomische Theorien, Ideologien und die Rechtsordnung selbst ermöglichten. Es gibt Fehler im System, die sich mit gesundem Menschenverstand beheben lassen, wenn man das Gemeinwohl der Gemeinschaft im Auge hat. Mit ein wenig Geschick, brauchte man niemandem etwas wegzunehmen. Nicht einen Cent. Man brauchte keine Einkommenssteuer und Sozialabgaben auf geleistete Arbeit, man muss keine Renten kürzen und könnte sogar eine bedingungslose Grundversorgung für jeden gewährleisten. Entscheidend ist, dass die belohnt werden, die etwas leisten und nicht die, die mit wertlosem Geld aus Buchungszeilen als Verleiher, Aktionäre, Verpächter oder Vermieter auf den Plan treten. So lange dies noch so ist, ist diese Gesellschaft undemokratisch, »sozialwidrig« und asozial und nicht die Menschen, welche darin leben müssen. Es gäbe noch viel zu schreiben. Der Text würde sich ver-X-fachen. So bleibt es ein Denkanstoß für Dich. Und denk daran: Lass Dich gegen niemanden aufhetzen. Lösungen findet man nur miteinander. Der Dialog ist die Grundlage des Konsenses, die Diskussion discutere -> zerschlagen, vertreiben ist die des [faulen] Kompromisses und des Krieges.

Lass die Glotze aus!

Und: Lass die Glotze aus… Dann hast Du mehr Zeit zum Überlegen und für die anschließenden Links.

Viele Grüße Dein Mitmensch

»Jeder hat soviel Recht, wie er Macht hat.« [Baruch de Spinoza]

Quellen:

Krebs im Wirtschaftsleben – Prof. Dr. Christian Kreiß

Wie der Zins(eszins) als perfider Umverteilungsturbo wirkt: eine Analyse - Dr. Otmar Pregetter

Geld ohne Zinsen und Inflation – Margit Kennedy

Das Geld-Syndrom – Helmut Creutz 1 2

Wo sind die Grenzen? Zur Messung und Verteilung von Vermögen in Deutschland - Promotionskollegs „Steuer- und Sozialpolitik bei wachsender Ungleichheit“

Per Saldo … was unter dem Strich herauskommt / Vom rechtlichen Umgang mit Geld – eine Beschwerde an die Verfassungsorgane der BRD - Dr. Dieter Petschow

Entschuldung von Staaten und Banken ohne Steuergelder - Paul Kircher

Debt Equity Swap

»Humes Dilemma – oder: Was ist Geld? Geldschöpfung der Banken als Vermögensrechtsverletzung« - Prof. Dr. Michael Köhler

Juristische Wertung der privaten Geldschöpfung - Pan Pawlakudis

Geld aus dem Nichts – Mythos oder Tatsache? - Reinhold Mannsberger/Rudolf Sommer

Können einzelne Banken Geld aus dem Nichts schaffen? – Die Theorien und der empirische Beweis - Prof. Richard A. Werner

Geldgeschichte: Das Mirakel von Guernsey - Hermann Benjes

Erbschaftssteuer: Wer sind die Lobbyisten der Reichen? - Christina Deckwirth

Irrlehren der Wirtschaftswissenschaften

»Diese Ökonomik hat menschenfeindliche Züge« - Jonas Weyrosta

Island will den Banken das Recht zur Geldschöpfung entziehen

Wirtschaft unter Wachstumszwang? - Hans-Jürgen Fischbeck

Die Demokratisierung der Geldschöpfung ist die Lösung des Problems des heutigen Geldsystems! - Dr. Georg Chaziteodorou

Der Bundestag und das Geldsystem - Paul Schreyer

Jobwunder ist nur Teilzeitwunder - 4,7 Millionen Vollzeitstellen weniger als vor 25 Jahren - Stefan Vetter

Die Lohnspreizung ist nicht weiter gewachsen. Ist das so? Von relativen Werten und harten Euros

Wider die alltägliche Indoktrination - Prof. Dr. Christian Kreiß im Interview

Giralgeld - Walter Panhuber

Bargeldabschaffung - Systemische Hintergründe - Monetative

Die Wahrheit über Globale Ungerechtigkeit

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Gentechnik: Gottfried Glöckner – Ein Landwirt packt aus

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»Wir sind nicht zu viele - Wir sind nur zu blöd!« Cradle to Cradle - Prof. Dr. Michael Braungart

Lernen und Schule - Prof. Dr. Gerald Hüther