»Deutlich wird das etwa am Beispiel Italien, wo die beiden Italiener Guglielmo Barone und Sauro Mocetti zur Vererbung von Reichtum geforscht haben. Die wohlhabendsten Familien von heute haben dort allesamt Vorfahren, die bereits vor 600 Jahren zu den reichsten Familien gehörten. Sie untersuchten im Auftrag der Banca D‘Italia den Reichtum in der Stadt Florenz seit dem Jahr 1427. Denn seit damals wurden in der ehemaligen Wirtschaftsmacht die Steuern akribisch aufgezeichnet. Und sie kamen zu dem bemerkenswerten Ergebnis: »Die Spitzenverdiener von heute standen bereits vor sechs Jahrhunderten an der Spitze der sozioökonomischen Leiter.«

Die beiden Wissenschaftler haben für ihre Studie Steuerarchive durchforstet und dabei herausgefunden, dass die reichsten fünf Familien aus dem Jahr 1427 auch heute noch die reichsten fünf Familien sind. Aber nicht nur die Spitze der Pyramide ist gleichgeblieben. Wer damals im oberen Drittel stand, ist auch heute mit ziemlicher Sicherheit dort anzutreffen. Und Ebenso gilt: einkommensschwache Familien von damals haben mit einer großen Wahrscheinlichkeit auch heute noch denselben Status. Weder die industrielle Revolution, die Einführung der allgemeinen Schulpflicht noch der Ausbau des Sozialstaates hätten daran viel geändert.«

Hier gehts weiter: Kontrast Blog