Zitat:

»Die heute mächtigsten Institutionen der Welt sind die Zentralbanken, die weder vom Staate noch vom Volke gelenkt werden können, sondern sich meistens in privatem Besitz befinden. Wer immer die Weltpolitik verstehen möchte, möge sich stets die Frage stellen: Wer bezahlt – und wer verdient?

Jahrtausende lang hatten sich die Banken den Zustand der Unschuld bewahrt. Mindestens seit Babylon waren sie Wechselstuben und Zinsleihanstalten, die mit staatlich in Umlauf gebrachten, kontrollierten Währungen arbeiteten und meist nur über ein bescheidenes Eigenkapital verfügten.

Vor drei- bis vierhundert Jahren traten dann zwei grundlegende Änderungen ein. Anfang des 17. Jahrhunderts wurden die Geldinstitute zu Depositenbanken, und am Ende desselben Jahrhunderts zu Zettel- oder Notenbanken. Die Bank­note, die heute das alltäglichste Zahlungsmittel darstellt, wurde von der 1694 gegründeten Bank von England ‚erfunden’. Von England aus trat sie im 19. Jahrhundert – also dem der Industrialisierung – ihren Siegeszug über die ganze Welt an. Schon 1682 hatte William Petty, einer der bedeutendsten ökonomischen Denker jener Zeit, in seiner Schrift ‚Quantulumcunque Concerning Money’ auf die Frage “Welches Heilmittel gibt es, wenn wir zuwenig Geld haben?” geschrieben: “Wir müssen eine Bank gründen, die, recht geschätzt, die Wirkung unseres ge­münzten Geldes fast verdoppeln wird. Und wir haben in England Material für eine Bank, welche eine genügende Goldmenge bereitstellen wird, um den ganzen Welthandel zu finanzieren.”

Im Jahre 1694 war die Regierung von König William III. von England in großer Geldverlegenheit. Eine Reihe von finanzstarken Gläubigern unter der Leitung des Schotten William Patterson streckten nun dem Staat die Summe von 1,2 Millionen Pfund gegen 8 Prozent Zinsen vor, unter der Bedingung daß der ‚Gouverneur und die Gesellschaft der Bank von England’, wie sie sich nannten, das Recht erhalten sollte, Banknoten bis zur vollen Höhe ihres Kapitals auszugeben. Die Bank erhielt damit das Recht, 1,2 Millionen englische Pfund in Gold und Silber einzunehmen und es in 2,4 Millionen Pfund in Noten zu konvertieren. Die Hälfte davon, also 1,2 Millionen (das Gold und Silber) wurden an die Regierung verliehen, die restlichen 1,2 Millionen in Banknoten konnten sie selbst benutzen. Patterson gab offen zu, daß sie das bemerkenswerte Privileg erhalten hatten, Geld zu machen. Es war dies eine jener historischen Stunden, die in keinem Geschichtsbuch vermerkt werden, und die doch den Anbruch einer neuen Ära einläuten sollten. Es war der erste Schritt in eine Richtung, die man mit dem Sprichwort ‚Das Geld regiert die Welt’ betiteln könnte, denn da verfügten auf einmal ein paar reiche Privatmänner über die Möglichkeit, Geld zu drucken…«

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