von Hannelore Vonier
Die sogenannte „Goldene Regel“ ist eine der wichtigsten Richtlinien des Patriarchats. Sie garantiert, dass Menschen als ‚gleich‘ gelten und nicht als einzigartig.
Wenn man die Leute glauben macht, dass alles was sie wollen das Gleiche ist, das auch ihre Mitmenschen verlangen, und dies als ihr Recht betrachtet, dann sind „die andern“ der Maßstab, und nicht sie selbst.
Derartig konditionierte Männer und Frauen sind dankbare Konsumenten.
Festgelegte Schablonen – von Kleidergrößen, Gesundheitstabellen, Wohneinheiten, Ausbildungsplänen bis zu gesetzlichen Regelwerken – gewähren billige Massenabfertigung in Sachen Bedürfnisbefriedigung.
Indigene Völker sind anspruchsvoller. Sie bemühen sich, die persönlichen Bedürfnisse und individuellen Wünsche der Einzelnen zu erfüllen. Eine Gemeinschaft, die daran gewöhnt ist, dass jede Frau, jeder Mann und jedes Kind eigenwillig im besten Sinne ist, kann nicht beherrscht werden. Herrschaft verlangt Unterwürfigkeit und extreme Anpassung an vorgegebene Normen.
Die „Goldene Regel“ oder die „Moral der Gegenseitigkeit“ ist in den Schriften aller patriarchaler Religionen (den sogenannten „Weltreligionen“) zu finden. Sie wird als das ausgeprägteste Prinzip von moralischer Unerbittlichkeit angesehen. Eine Verdichtung aller längeren Listen von Verordnungen (wie die Zehn Gebote der Bibel) in einem einzigen Prinzip…
Hier geht es zum ganzen Text: Rette sich, wer kann!